Das Ende der Rohbau-Ära

Wieder geht ein Monat zu Ende und wir werfen einen Blick zurück auf die neusten Fortschritte und Veränderungen unseres Baugeschehens.

Nachdem das Großprojekt Kläranlage seinen Abschluss gefunden hat, können wir uns wieder etwas entspannen und sind auch gar nicht so traurig darüber, dass wir vorerst nicht Radlader und Bagger fahren werden. Alles hat eben seine Zeit.

Und auch die Zeit des Rohbaus findet in diesen Tagen ihren Abschluss. Nach sechs Monaten gemeinsamen Baulebens mit unseren guten Freunden den Maurern, fällt es fast ein bisschen schwer Lebewohl zu sagen. In den vergangenen Wochen haben sie ihrem Namen nochmal alle Ehre gemacht und gemauert, was das Zeug hält. Das Ergebnis: das Erdgeschoss ist fertig. Alle Wände stehen dort, wo sie sein sollen und man kann von einem Raum in den nächsten gehen. Beziehungsweise man kann genüsslich von Raum zu Raum flanieren. So machen wir das meistens kurz nach 16 Uhr, wenn die Handwerker in den Feierabend düsen. Ein tolles Spiel! Gleich danach spielen wir das Spiel: „Wer entdeckt, was neu ist?“ – allerdings ist das eher eine rhetorische Frage, denn wir schielen ja oft schon über den Tag verteilt hinüber oder gehen rein zufällig mal dicht am Bau vorbei. Übertrieben? Nein, ganz und gar nicht! Wir sind einfach so vorfreudig und aufgeregt und irgendwie merkt man in diesen Tagen, dass es täglich aufregender wird. Ein schönes Gefühl.

Unser Flur mit Ausgang zum Hof.

Der erste Raum, der uns komplett mit Mauern umrundet hat, war witzigerweise der Hauswirtschaftsraum. Eventuell werden wir ihn in „Hauswirtschaftshalle“ umbenennen, denn noch fragen wir uns, ob unsere klitzekleine Toplader-Waschmaschine in diesem riesigen Raum nicht ein bisschen untergehen wird. Nach und nach kamen weitere Wände, Winkel und Räume dazu. Mit jedem neuen Raum, mit jeder Nische kann man sich besser vorstellen, wo welche Möbel mal ihren Platz finden könnten.

Quizfrage: Was ist neu?

Richtig! Die Decke! Da ist ja auf einmal eine Decke. Wo kommt die denn her? Jaja, haha! Anfang Juni war es soweit und die Zimmerer legten grooooße und sehr schweeere Holzbalken quer über die erdgeschossigen Mauerwände. Rein optisch kann man das jetzt nicht ganz einschätzen, aber es brauchte tatsächlich vier junge, starke Männer, um die Balken einzeln hineinzuhieven und zu befestigen. Und wieder war ein wichtiger Schritt getan, denn mit einmal konnten wir nicht nur um uns herum Begrenzungen feststellen, sondern hatten auch eine ungefähre Ahnung der Deckenhöhe. Und mit Stolz können wir an dieser Stelle sagen: Wir können alle Mann aufrecht stehen und gehen. Niemand unter 2,40 m wird sich den Kopf stoßen! Na wenn das nichts ist!

Noch eine Veränderung: Das Dachgeschoss lässt sich erstmals erahnen.

Winzig sieht es aus und niedrig. Wie ein Kriechboden. Doch die weißen Stahlträger links und rechts im Bild sind fast 2 m hoch und dadurch bekommt dieser Raum eine ganz neue Dimension. Durch die eingelegten Balken gelang den Zimmerern gleich der doppelte Erfolg: eine Decke fürs Erdgeschoss und ein Fußboden fürs Dachgeschoss. Das Dach wird in den nächsten Wochen die größten Veränderungen durchmachen. Sowohl innen als auch außen wird es nach seiner Verwandlung kaum wiederzuerkennen sein. Für mich persönlich das spannendste Kapitel der ganzen Baugeschichte.

Die Decke wird geschlossen.

Flink sind sie, die Zimmerer. Jeden Tag eine Meisterleistung. Innerhalb einer Woche haben sie es geschafft die Holzbalken einzulegen und die Decke zu verschließen. Not bad! Das Loch in der Mitte ist übrigens kein Versehen, sondern unser Treppenloch. Das noch kleinere Loch ganz hinten im Bild wird die Rutsche vom Kinderzimmer in die Küche. Scherz! Natürlich ist die Öffnung für den Schornstein des Ofens.

Dass zwischen den Holzbalken nun noch tiefergelegte Aussparungen zu sehen sind, hat natürlich auch einen tieferen Sinn. Denn um später mal nicht bei jedem Hüsteln des Kindes eine Etage über uns zusammenzuzucken, muss natürlich noch eine vernünftige Trittschalldämmung eingearbeitet werden. Und dafür haben sich unsere Baufirmenchefs etwas ganz Tolles ausgekaspert: Steine. Schöne schwere Steine. Irgendjemand beschrieb es mit den Worten: Je schwerer, desto effektiver. Dieser Jemand wusste wohl nicht, was er den armen Maurern damit antat. Denn die stießen an ihre körperlichen Grenzen, als sie massenweise von diesen schweren Steinen ins Dach heben und dann noch passgenau in die Nischen quetschen mussten. Strafarbeit.

Hansis Schlagzeug-Karriere steht nichts mehr im Weg: die Decke ist gedämmt.

Dieses Wechselspiel zwischen Zimmerern und Maurern fand dann Anfang dieser Woche seinen Abschluss, indem nämlich die steinerne Dämmung mit den endgültigen OSB-Fußbodenplatten abgedeckt wurden. Diese Platten sind – so kann man sagen – das Finale Grande des Fußbodens, denn hierauf kommt nur noch der von uns gewählte Fußboden. Dadurch haben wir letztlich auch im Dachgeschoss eine erste Ahnung der Deckenhöhe.

Da liegt er lieb und brav – unser Fußboden.

Schön oder? Ein bisschen wie ein Tanzsaal. Doch was fehlt, damit es zu einem richtigen Tanzsaal wird? Licht. Wir brauchen Licht. Und das, meine sehr verehrten Damen und Herren wird unser nächstes Kapitel: Eine ungeahnte Lichtflut bricht durch die neuen Gauben ins Dach. Laut Zimmererchef schaffen seine Jungs alle vier Gauben in zwei Wochen.

Top, die Wette gilt!

Franzi

Ein Gedanke zu ”Das Ende der Rohbau-Ära

  1. Wooh, Toll was da bereits alles entstanden ist, kaum noch wiederzuerkennen….Tolle Leistung von euch und euren Handwerkern.!!!! Solche muss man erstmal finden. Da sind wir ganz neidisch!
    Deinen Blog gestaltest du auch ganz toll, Franzi. Man kann alles genau nachvollziehen. Man merkt du bist bereits eine perfekte „Fachfrau“ und mit allen Handwerkern auf Augenhöhe.
    LG Dagmar
    LG Dagmar

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