Ende gut, alles gut!

Es war ein Samstag Ende Februar. Die Tage davor und danach kreisten die Krankheiten wie die Geier um uns. Von Corona, über eitrige Rachenentzündungen bis hin zu Magen-Darm-Ausfällen. Irgendwie waren wir alle ganz schön zermatscht. Da wartet man jahrelang auf dieses magische Datum und sehnt den Tag herbei, an dem es endlich soweit sein wird… und dann… sind alle krank. Und nicht nur wir drei waren in den Fängen der Krankheitserreger, auch im näheren Umfeld lagen sie alle flach. Das führte natürlich mit dem näherrückenden Umzugstag im Rücken dann auch zu einem zunehmenden Panikgefühl in der Magengegend. Denn wenn alle krank sind, wer macht dann den Umzug?

Den Social Medias sei Dank kann man in der heutigen Zeit schnell mal auf Hilfsbedürftigkeiten aufmerksam machen. Das machten wir uns zu Nutzen und rührten noch einmal ordentlich die Werbetrommel. Die allgemeine Reaktion darauf war zwar voller Mitgefühl, aber unser magischer Tag schien so magisch zu sein, dass die meisten Menschen, wenn sie nicht gerade krank waren, ihn ziemlich verplant hatten. So ein Mist! Doch der Termin stand und alle Nervenenden waren darauf ausgerichtet. Ein Rückzieher stand nicht zur Debatte. „Augen zu und durch!“ lautete die Devise.

Die letzten drei Tage vor dem Umzug verbrachten Mutter und Kind schon nicht mehr in der alten Wohnung, da A) das Kind vor lauter Fieber nicht mehr reisefähig war und B) in der Wohnung der Grad der Ungemütlichkeit im Minutentakt anstieg. Der Rest der Familie vertrieb sich derweil seine Abende mit dem Packen der zahlreichen Kisten, mit Regalen, die abgeschraubt werden wollten und mit der nervenaufreibenden Frage, welche Dinge nun mit sollten und welche lieber den Weg gen Mülltonne einschlagen sollten.

Unberührte Natur hinter unberührtem Wohngrund

Samstagfrüh startete die Bauherrin mit dem Weg zum Testzentrum in den Tag. Wäre ja schön, wenn man sich pünktlich zum Umzug dann doch auch offiziell wieder unter Menschen trauen dürfte! Der Test war negativ, die Stimmung positiv, doch auf Grund des fiebernden Kindes war der Umzug für die zwei letztlich vorwiegend passiv.

Währenddessen ging in der alten Wohnung bereits die Post ab. Der Umzugstransporter fuhr vor (hierbei mussten allerdings ein paar Abstriche gemacht werden, denn der eigentlich für den Tag geplante LKW war leider doch schon ausgebucht und deshalb gab es nur einen Transporter, aber immerhin mit langem Radstand. Doch als jener dann zum Umzug abgeholt werden sollte, hatte er sich plötzlich über Nacht einen Platten zugezogen und somit gab es am Ende nur einen äußerst durchschnittlichen Transporter mit normalem Radstand), die Umzugscrew bestehend aus eifrigen Eltern und Schwiegereltern und einer starken Marie trudelte ein und die letzten Kisten wurden verschlossen. Alles war bereit. Die Ausgangslage war nicht unbedingt bombastisch, aber sie war ok.

Doch wie durch ein Wunder kam es innerhalb der ersten Vormittagsstunden zu einer Häufung mehrerer günstiger Umstände: Die Social Medias wirkten nach und so häuften sich nach kurzer Zeit einige Anfragen von freiwilligenden Helfern. Zuerst gab es pure Manpower in Form von Kistentrageunterstützung in der alten Wohnung. Kurz darauf sammelten sich vor dem neuen Haus drei putzwütige Frauen, die sich sofort daran machten sämtliche Fensterflächen (aktuellen Rechnungen zu Folge sind es ca. 86 einzelne Fensterflächen, den Wiener Sprossen sei Dank sind unsere Fenster ja in viele kleine Teile zerstückelt) zu putzen. Als die erste Fuhre mit Kisten, Möbeln und Klimbim dann eintrudelte kamen sogar noch zwei weitere Helfer, um diese ins Haus zu wuchten. Und zu guter Letzt beendete auch der Rest unserer Hofgemeinschaft seinen Kurzurlaub in Braunlage, um uns zu Hilfe zu eilen.

Das ist jetzt hier so flink heruntergeschrieben, aber in Wirklichkeit war das Gänsehaut pur! Wenn so unerwartet aus vielen verschiedenen Richtungen so viele liebe Helfer und Helferinnen zusammenkommen, dann ist das schon wirklich wunderbar! Dass der Umzugstag letzten Endes so erfolgreich verlaufen würden, hätten wir uns am Abend davor nicht vorstellen können. Aus erwarteten 5 wurden 13 tatkräftige Unterstützer, die sich wirklich überschlugen in ihrer Arbeitskraft.

Das Türenteam bekämpft die letzten Spuren auf der Eingangstür

Wir denken gerne zurück an diesen Tag und danken allen, die dabei waren!

Danke an unsere Eltern und Schwiegereltern für ihren Einsatz, nicht nur zum Umzug selbst, sondern auch die vielen Wochen und Monate und Jahre davor! Ihr seid eine unglaubliche Hilfe! Danke an Marie, Rike und Martin für die kulinarische und audiovisuelle Begleitung unseres Projektes und natürlich eure tatkräftige Mithilfe auf der Baustelle! Danke an Moritz und Pauline für die Unterstützung vor allem bei Großprojekten mit großen Fahrzeugen, aber auch beim Schwingen des Pinsels bis zur letzten Minute! Danke an Nico, Patrick und Nina für eure Mithilfe beim Weißen der vielen Wände, beim professionellen Möbelaufbau und bei der Kinderbetreuung! Danke an Thomas, Silke, Juliane und Laura für die Bereitstellung von insgesamt über 60 Umzugskartons, was uns viel Geld gespart hat! Danke an Aleks, Moni und Frieda für blitzblanke Fenster pünktlich zum Einzug! Danke an Rike und Patrick für unsere halbe Schlafzimmereinrichtung! Danke an Andi für akkurate Fußleisten in den Räumen! Und natürlich einen großen Dank an alle, die uns immer viel Mut gemacht haben und uns seelisch-moralisch unterstützt haben!

Am Ende eines langen Tages… am Ende eines großen Projektes…

Doch keine Sorge! Natürlich ist unser Projekt noch lange nicht am Ende! Wir sind zwar eingezogen, aber noch lange nicht fertig. Erst drei Wochen nach Einzug kam die Küche, auf die Treppe warten wir derzeit immer noch. Und dann gibt es ja noch das Großprojekt „Außenanlage“, was in den nächsten Monaten begonnen werden soll… es gilt, Rinder und Esel aus dem Garten zu vertreiben und dort eine Zufahrt, einen Carport und eine adrette Gartenanlage zu errichten. Es bleibt spannend!

Franzi

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